Montag, 7. September 2009

07.09.2009 - Wieso Fernabitur?

Hallo und herzlich willkommen auf meinem Blog.


Ich bin seit August 2005 offiziell ilser und belege dort den Kurs des Externenabiturs. Während ich mich auf meine Vorprüfungen vorbereite und mich langsam mit großen Schritten auf die Zielgerade zu bewege, möchte ich euch täglich ein bisschen von den Ereignissen der letzten Jahre zwischen Job, Freunden und Abitur erzählen. Dabei hoffe ich, dass meine Erfahrungen euch helfen, mit der Herausforderung der Externenabiturs umzugehen.


Jedes Jahr entscheiden sich viele dafür, ihr Abitur nachzuholen, und es gibt dabei so viele Entscheidungen zu fällen.


Da kann man beispielsweise sein Abitur im Abendstudium nachholen, was einen immensen Vorteil für Menschen mit sich bringt, die sich selbst nur sehr schwer motivieren können. Denn bei dieser Art des Abiturs sitzt ein Lehrer vor euch, und ihr werdet ganz und gar, wie früher in der Schule zum lernen animiert. Weiterhin kann man nebenbei arbeiten gehen. Bei uns hier in Dresden wäre das dann Mittwoch und Freitag Abend und dann natürlich den ganzen Samstag lang. Boaaaahhhhhrrrr voll Kacke man, jeden Freitag in der Schule hocken, während die anderen auf Party gehen und Samstag was unternehmen fällt dann auch flach. Das hab ich von vorn herein ausgeschlossen.


Dann gibt es die Möglichkeit, das Abitur in Vollzeit nachzuholen. Geht schnell und ist sicher, weil man wieder den Lehrer vor sich hat, aber mit nebenbei groß arbeiten gehen, ist natürlich dann nicht so viel los, weil man echt wie ein Schulkind in der Schule rumsitzt. Außerdem gibt es Hausaufgaben, und ich weiß nicht, wie es euch geht, das hab ich schon immer gehasst. Das viel also auch für mich aus.


Möglichkeit numero drei, ein Fernabitur über eines der großen Fernlerninstitute. Ob nun ils, oder sgd oder wie sie alle heißen. Vorteil: freie Zeiteinteilung. Ihr könnt auch selbst entscheiden, wie schnell ihr arbeiten wollt. Ausgelegt ist das Abitur auf 2,5 bis 3,5 Jahre, je nachdem, welchen Einstieg ihr wählt. Wer lange nicht mehr in der Schule war, wiederholt im ersten Jahr oder im ersten Halbjahr einige grundlegende Sachen in den einzelnen Fächern. Wenn ihr schneller arbeitet, erreicht ihr die Voraussetzungen für die Prüfungsteilnahme eher, ist man langsamer, gibt es eine kostenfreie Nachbetreuungszeit - die ich z.B. gerade schamlos ausnutze.


Nachteil des Fernabiturs ist der Preis. Ihr zahlt dafür, dass ihr lernen dürft. Ihr könnt das mit den jetzt überall aufkommenden Studiengebühren an den Unis vergleichen. Außerdem arbeitet ihr alleine, ohne Lehrer ohne andere Schüler, nur ihr, das Arbeitsheft und wikipedia. Wer sich hier nicht motivieren kann, für den ist diese Art des Abiturs echt nichts.


Mich persönlich hat immer das Geld motiviert, dass ich hier rein stecke und natürlich der eiserne Willen, das Abi zu bestehen - man wenn man bedenkt, was für absolute Vollnischel das Abi haben, sagt ich mir immer, dann schaff ich das auch.


Und genau so fing das ganze damals im August 2005 an. Man füllt das Antragsformular aus, und schickt alles nach Hamburg, zum Sitz der ils. - Ja ich habe mich für ils entschieden, weil die keine Vorgaben zu den Leistungskursen machen wie beispielsweise damals die sgd. (man stelle sich vor, da wäre Mathe oder Englisch auf jeden Fall Leistungskurs gewesen - buaaaaah - ich muss nicht weiter erwähnen, wo meine Schwächen liegen, oder?)


Heute, am 07.09.2009, 7 Tage vor Beginn des Vorbereitungsseminares für die schriftlichen Abiturprüfungen versuche ich mal wieder alles, um mich von den mir bevorstehenden Strapazen abzulenken. Wenn ich meine Verfassung in einem Wort beschreiben müsste, würde ich sagen "Bienenstock". Es ist ein auf und ab, ein durcheinander der Gedanken, Panik macht sich breit. Da stellt man sich so bekloppte Fragen wie: "Hab ich genug gelernt?", "Sind die anderen besser vorbereitet?" oder "Werde ich mich dort zum Vollobst machen?"


Der winzige noch logisch denkende Teil meines Gehirns sagt mir natürlich, dass diese Fragen völliger Schwachsinn sind, weil ich mich jahrelang gut vorbereitet habe, meine Noten bisher sind in Ordnung (Durchschnitt 2, 5), was die andern können ist mir schnurtz, hier geht es nur um mich und selbst wenn ich dort als Trottel der Nation ende, es gibt schlimmeres - Grippe zum Beispiel, dass wäre viel schlimmer - egal ob in Normal, Vogel oder Schwein.


Tja, dummerweise ist dieser winzige Teil meines Gehirns meist abgelenkt, vom chatten, blogen, oder von der Arbeit, sodass der Bienenstock langsam die Oberhand gewinnt.


So, es ist kurz vor 18 Uhr, ich sollte mich fix noch mal mit Mathe beschäftigen - ja Mathe - größter Unsicherheitsfaktor aller Zeiten. In meinen Augen eine undifferenzierbare Funktion mit einer riesigen Definitionslücke in dem Bereich, der für mich wichtig wäre.


Gut, drückt mir die Daumen, dass ich mich heute mit der Logarithmusfunktion arrangieren kann.


Bis morgen


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